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Schon das Corporate Design der hsp deutet an: In Bahrenfeld wird grün gedacht. Viele Unternehmen pinseln sich die Fassade grün an. Doch wenn man genauer hinschaut, gehören die Maßnahmen viel zu häufig in die Kategorie Greenwashing – also eine vorgespielte Nachhaltigkeit ohne Substanz. Aber wie geht richtige Nachhaltigkeit in einem mittelständischen Unternehmen? Welche Fragen muss man sich stellen, welche Maßnahmen müssen oder können umgesetzt werden?

Die hsp hat sich auf die Fahne geschrieben, grüner zu werden. Doch wo setzt man als Softwareunternehmen an? Die hsp betreibt eine Produktion, es existieren keine rauchenden Schornsteine oder dergleichen. Vielmehr geht es also um Prozesse, um die Verhaltensweisen im Unternehmen. Daher wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Nachhaltigkeit des Unternehmens beschäftigen.

Im ersten Schritt wurde der Verbrauchsfaktor Nummer eins in einem Softwarehaus unter die Lupe genommen: der Stromverbrauch. Um Standby-Verbrauch zu reduzieren, wurden sämtliche Arbeitsplätze mit abschaltbaren Steckdosenleisten ausgestattet. Anschließend wurden die Geräte selbst untersucht, beispielsweise die Server. Veraltete, verbrauchsintensive Komponenten wurden durch stromsparende ersetzt. Dabei hat die Arbeitsgruppe geschaut, dass der Ressourcenverbrauch für die Produktion der Neuteile die Einsparungen nicht übersteigt.

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Grüner durch Grünzeug

Nicht offensichtlich, aber doch indirekt mit Nachhaltigkeit hat die Bürobepflanzung zu tun. Durch die richtige Wahl an Büropflanzen kann die Sauerstoffproduktion erhöht und der Kohlenstoffdioxidabbau gefördert werden. Dafür wurden alle Büros mit einer speziellen Mischung unterschiedlicher Pflanzen begrünt. Hier ist zu bedenken, dass durch den Versand Ressourcen verbraucht und Schadstoffe produziert werden. Dem gegenüber steht die Verbesserung des Raumklimas, eine geringere Lüftfrequenz und somit geringere Heizkosten sowie eine Steigerung der Gesundheit, was Ressourcenverbrauch durch Krankheiten (Medikamente, Praxisbesuche) verringert.

Nun kommen wir zum Thema Papierreduktion. Hier beginnt die Überlegung bei den Prozessen. Zu Beginn sollte die Frage stehen: Wo wird Papier verbraucht? Identifizierung und Reduktion führen zu drastischen Senkungen der Umweltbelastung. Denn durch die Einsparung reduziert sich nicht nur die Papierproduktion, sondern auch die Herstellung von Druckmitteln. Anschließend fällt die Entsorgung weg. Alles in allem lohnen sich hier schon kleine Schritte. Und mit der Software Opti.Tax lässt sich mehrfach Papier einsparen: Die Erstellung verläuft ebenso digital ab wie die Übermittlung an die Behörden. Auf der zweiten Ebene können die eigenen Prozesse unter die Lupe genommen werden, um so festzustellen, wo Papier verbraucht wird. Dies ist einer der Gründe, wieso wir lieber von Mehrwertdokumentationen sprechen.

Ein weiteres kritisches Feld: Plastik. Üblicherweise stehen in Büros Mülleimer an jedem Arbeitsplatz. Dort landen allerlei Abfälle – von Papier über Plastik bis hin zu Aluminium und Essensresten. Um die Recycelbarkeit der produzierten Abfälle zu erhöhen, hat die hsp ein anderes System eingeführt. Die Abfallbehälter am Arbeitsplatz sind Papierkörbe, also allein für Papierabfälle gedacht. Die restlichen Abfälle landen in kategorisierten Behältern in der Küche. Ganz wichtig dabei ist, solche Systeme mit dem Reinigungsunternehmen abzusprechen. Denn die ganze Trennung bringt nichts, wenn am Ende alles in einem blauen Sack landet und verbrannt wird.

Nachhaltig auch außerhalb des Büros

Das Nachhaltigkeitsteam wollte aber das Engagement nicht an der Bürotür enden lassen. So überlegte es, wo sich die hsp noch engagieren kann. Es gibt die unterschiedlichsten Klima- und Umweltprojekte, ob regional oder weltweit. Da die Mitarbeitenden der hsp selbst mit anpacken sollten, kamen Projekte in fernen Ländern für die hsp nicht in Frage. Diese Entscheidung ist jedoch jedem Unternehmen selbst überlassen. Am Ende entschied sich die hsp für ein Aufforstungsprojekt bei Hamburg. 2021 haben die Mitarbeitenden einen Tag im Wald verbracht, um dort mit den eigenen Händen Setzlinge zu pflanzen. Aus den ursprünglich geplanten 500 Bäumen sind am Ende mehr als 800 geworden.

Bei der Pflanzung von Bäumen denken die meisten Menschen an CO₂-Reduktion. Allerdings steckt hinter dem Projekt Klimapatenschaft das Thema Trinkwasserschutz. In den Nachkriegsjahren wurde viel Holz für den Wiederaufbau und die Produktion gebraucht. Dafür wurden Nadelwälder angepflanzt. Heute stellen diese Monokulturen ein großes Problem dar, da Nadelbäume ganzjährig grün sind. So bleibt auch im Winter der Niederschlag an den Nadeln hängen, das meiste Wasser verdunstet und gelangt nicht in die Erde. Laubbäume dagegen sind im Winter kahl, so dass das Wasser in der Erde landet. Dadurch wird das Grundwasser wieder mit Nachschub versorgt.

Viele Kleinigkeiten, großer Effekt

Ausgesprochen tragend in einem Büro ist selbstverständlich das Thema Kaffee. Dabei kennen die meisten das Fair-Trade-Siegel, das bestimmte Kriterien bei der Entlohnung der produzierenden Menschen erfüllt. Allerdings können Unternehmen auch weiter gehen. Die hsp hat sich dazu entschieden, die Produktionskette vollständig zurückzuverfolgen und einen Kaffee zu bestellen, der fair und nachhaltig produziert wird.

Darüber hinaus gibt es noch etliche Maßnahmen, die die hsp angeht. So plant das Unternehmen Ladesäulen an den Firmenparkplätzen sowie die Umstellung des kompletten Fuhrparks auf E-Fahrzeuge. Mit dem Reinigungsdienstleister wurde über nachhaltige Reinigungsmittel gesprochen, die sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit aller Beteiligten zugutekommen. Diese Punkte zeigen, dass viele kleine Maßnahmen ein großes Ganzes ergeben, das etwas ändert. Wer weitere kleine oder große Ideen hat, wie ein Unternehmen etwas zur Nachhaltigkeit beitragen kann: Paul Liese und das hsp-Team freut sich auf einen regen, inspirierenden Austausch.