Zwei große Themenblöcke bildeten die Diskussionsgrundlage für die vergangene TaxTech-Runde: CRM-Systeme und Werbung. Über Fragen wie „Welches CRM-System bietet reibungslose Abläufe?“ und „Inwiefern ist Social Media für Werbung nutzbar?“ tauschten sich die Teilnehmer aus – und fanden nicht immer eine passende Antwort.

Paul Liese von der hsp und Philip Hellmig von kanzlei.land moderierten das Gespräch, das direkt mit einer regen Diskussion um CRM-Systeme begann. Wer nutzt welches System? Wie ist es an andere Systeme angebunden? Und funktioniert das auch reibungslos? Schnell wurde klar: Jeder geht einen anderen Weg, die für sich ideale Lösung haben bislang die wenigsten gefunden. CRM-Systeme wie Salesforce und HubSpot scheinen Alleskönner zu sein, aber für kleinere Unternehmen zu komplex. Die Systeme bieten viele Features an, nicht alle sind aber relevant. Und mitunter fehlt dann auch bei diesen Lösungen doch das ein oder andere benötigte Tool.

Daher müssen in der Praxis immer wieder viele Schnittstellen zwischen dem vorhandenen CRM-System, dem Ticketsystem, der Finanzbuchhaltung und vielem mehr herhalten. Oftmals hakt es aber eben genau hier, da die Kommunikation zwischen zwei fremden Systemen nicht immer reibungslos läuft. Deshalb sind die Teilnehmenden auf der Suche nach einer Software, die Medienbrüche abschafft. Eine solche Lösung haben sie bislang jedoch noch nicht gefunden.

Thema Datenschutz bei Steuerberater:innen besonders relevant

Auch das Thema Datenschutz spielt eine wichtige Rolle, vor allem für diejenigen Softwarehersteller, die mit Berufsgeheimnisträger:innen zusammenarbeiten – und dazu gehören Steuerkanzleien. Gerade bei großen Systemen müssen bestimmte Rollen und Rechte vergeben werden. Denn nicht jeder darf immer alle Daten einsehen. Das macht auch die Nutzung von Cloud-Lösungen mitunter schwierig. Je nachdem, wo die Rechenzentren liegen, ist der Datenschutz nicht immer so gewährleistet, wie ihn die Hersteller von Kanzleisoftware sicherstellen möchten.

Ein Lösungsvorschlag für das Finden des passenden CRM-Systems und aller anderen Systeme, die für die eigenen Workflows benötigt werden, war, ein klares Anforderungsprofil zu erstellen: einmal zu notieren, was gebraucht wird und mit diesem Profil einen IT-Auswahlberater hinzuzuziehen. Einwand hier: Auf dem Papier können die Systeme immer alles, haben tolle Features, die reibungslos funktionieren. Die Realität aber sieht eben oftmals anders aus.

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Vom CRM-System zur Werbung per Social Media

Über das CRM-System HubSpot, das zusätzlich ein Social Media Management Tool bietet, wandte sich das Gespräch dem zweiten Themenblock zu. Über Social Media – beziehungsweise, wie hierüber Aufmerksamkeit generiert und Werbung gemacht werden kann – ging es im weiteren Austausch.

Ist automatisiertes Posten möglich? Gibt es hierfür ein passendes Instrument? Diese Fragen beantworteten die Teilnehmer mit einem klaren Nein. Zwar gibt es einige Tools auf dem Markt, die das manuelle Posten überflüssig machen sollen. Wie schon bei den CRM-Systemen bieten aber auch diese Lösungen nicht immer alles an. Storys zu posten und zu vertaggen klappt beispielsweise nicht. Zusätzlich wehren sich einige Plattformen, etwa Xing, gegen automatisiertes Posten.

Facebook für Hersteller von Kanzleisoftware besonders relevant

Mit einem eindeutigen Ja beantworteten die Teilnehmer allerdings die Frage, ob Posts bei Social Media für die Außenwahrnehmung relevant sind. Mit LinkedIn hat zum Beispiel die hsp bereits gute Erfahrungen in Sachen Personal Branding gemacht und erzielt hier hohe Reaktionsquoten. Auch kanzlei.land ist in den sozialen Medien aktiv und generiert über Facebook und Instagram nachweislich Aufmerksamkeit – die auch mal in konkreten Aufträgen mündet. Besonders relevant sind zudem die Plattformen Facebook und Instagram, denn dort sind viele Steuerberater:innen unterwegs.

Wichtig für den Content, der über Social Media verbreitet wird, ist, dass er divers ist. Vor allem angesichts der Datenflut, die über diese Kanäle läuft, ist es unverzichtbar, sich abzuheben und neue, relevante Inhalte zu liefern.

Bei Facebook und Co. können auch bezahlte Beiträge geschaltet werden, per Google Ads entsprechende Einträge bei Google. Beim Thema Google Ads gingen die Meinungen in der TaxTech-Runde weit auseinander: Die einen nutzen diese Möglichkeit der Werbung. Manche Teilnehmenden empfanden Google Ads jedoch als abschreckend, da sie der Meinung sind, dass Interessent:innen eher auf die organischen Resultate klicken als auf die bezahlten. Andere Teilnehmenden bevorzugen die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Für gute Ergebnisse werden Fachleute mit SEO-Expertise empfohlen. Optimierte Seiten können sich teils signifikant im Ranking verbessern. Diese überzeugen dann auch Anzeigen-Skeptiker.

Nächste TaxTech-Runde vormerken

Das nächste Mal findet die offene TaxTach-Runde am 9. Juni um 17 Uhr statt. Auf der Agenda stehen dann die spannenden Themen Mitarbeitermotivation und Teambuilding – gerade jetzt durch die sich verändernden Arbeitsbedingungen aktueller denn je. Rege mitdiskutieren, ein, zwei Fragen stellen oder einfach nur Zuhören – Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Link zum Bookmarken: www.taxtech.de