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In der Livesendung vom 13. September 2023 unterhielten sich hsp-Kapitän Paul Liese und LinkedIn-Experte Bernd Winkel über die aktuellen Entwicklungen auf dem Business-Netzwerk.

Paul hat festgestellt, dass er in den vergangenen Monaten seine Aktivitäten auf LinkedIn immer weiter heruntergefahren hat. Der Grund: Die Plattform entwickle sich zu sehr Richtung nächstes Facebook. Lauter Porträtfotos in der Timeline, lauter Aussagen auf Freizeitniveau. Mit seinem Business-Content fühlte sich Paul nicht mehr am richtigen Ort. Wird LinkedIn zunehmend zu einem beliebigen sozialen Netzwerk? Bernd sieht die Problematik, dass Menschen und Unternehmen ihre Reichweite nicht mehr organisch vergrößern können. Die Marktsättigung sorgt dafür, dass eine Art Stagnation der Nutzer:innenzahlen und der Interaktionen stattfindet. Mittlerweile interessieren sich nicht nur Business-Personen für die Plattform, sondern auch Schüler:innen, Studierende oder Fachleute aus dem Handwerk. Andererseits bieten große Nutzerzahlen auch Chancen, viele Menschen zu erreichen.

Paul fragt, ob immer noch die 90-9-1-Regel gilt. Die besagt, dass 90 Prozent der Nutzer:innen ausschließlich Inhalte konsumieren. 9 Prozent interagieren mit Inhalten, liken oder kommentieren also ab und an Beiträge. Lediglich 1 Prozent aller Nutzer:innen erstellt und postet eigene Inhalte – oder Inhalte, die sie als eigene ausgeben. Bernd weist darauf hin, dass der Perspektivwechsel spannend sein kann. Statt zu den 99 Prozent zu gehören, können sich Personen und Unternehmen jederzeit entscheiden, zu den 1 Prozent zu wechseln. Ob die Zahlen am Ende des Tages wissenschaftlich genau sind, sei dahingestellt.

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Reichweite ist nicht alles bei LinkedIn

Sollen also alle, die auf LinkedIn zu den Aktiven gehören, einfach weiter ihr Ding durchziehen? Beispielsweise stellt Paul die Frage, ob sich die Inhalte eines Profils auf die Reichweite der organischen Beiträge auswirkt. Abschließend bestätigen kann Bernd dies nicht. Allerdings empfiehlt der Profi, als Fachperson sowohl im Profil als auch in den eigenen Beiträgen möglichst ein Thema zu kommunizieren. Dieses Thema sollte auch beim Teilen und Kommentieren fremder Beiträge berücksichtigt werden. So kann man sich langfristig als Expert:in eines Fachgebiets positionieren. Menschen vertrauen heutzutage Personen viel mehr als Marken, insbesondere dann, wenn die Personen bekannt sind. Durch eine ständige Präsenz in sozialen Netzwerken in Verbindung mit einem bestimmten Thema wird die notwendige Bekanntheit aufgebaut.

Reichweite ist nicht alles. Fachfremder Content kann enorme Reichweite erzeugen, sorgt aber nicht unbedingt für einen Mehrwert bei der absendenden Person. Würde Paul mit einem Hunde- oder Katzenvideo Reichweite erzielen, hätte dies keinen Einfluss auf den Erfolg der Marke hsp oder des Produkts Opti.Tax. „Was nützt dir viral, wenn du nicht konsequent bist?“, meint Bernd dazu. Viel wichtiger sei es für Paul, auf Fachmessen von Personen aus der Zielgruppe erkannt und angesprochen zu werden.

Bei LinkedIn funktioniert nicht alles organisch

Dass Unternehmensseiten nicht besonders viel Reichweite generieren, verwundert Bernd nicht. Reichweite soll es bei LinkedIn nur gegen Geld geben, zumindest dann, wenn es um Unternehmen geht. Dies sorgt zwar für klingelnde Kassen bei LinkedIn. Ob das Geschäftsmodell langfristig tragfähig ist, wird die Zeit zeigen. Zudem folgen Menschen viel lieber anderen Menschen als einer Marke oder einem Unternehmen. Daher ist der Account „Paul Liese“ viel wichtiger als die Unternehmensseite „hsp“.

Was laut Paul über LinkedIn hervorragend funktioniert, ist das Recruiting. Durch wenige Klicks können sich Interessierte über Personen und Unternehmen informieren. Regelmäßige Posts über Personen, Produkte und Themen, Aktivitäten und Engagements des Unternehmens abseits der Büroräume erlauben einen lebendigen Einblick in ein Unternehmen. Die Kontaktaufnahme gehört bei LinkedIn naturgemäß zu den einfachsten Funktionen. Paul merkt zusätzlich an, dass es eventuell hilfreich sein könnte, wenn nicht nur die Geschäftsleitung das eigene Unternehmen abfeiert. Bernd kann sich vorstellen, dass beispielsweise eine angestellte Person aus der Kanzlei als Botschafter:in agiert. Die Person kann über Social Media einen authentischen Eindruck aus dem Alltag einer Kanzlei präsentieren. Allerdings weist Bernd darauf hin, dass vorab geregelt sein sollte, welche Aufgaben die Person übernimmt, wie in Krisensituation reagiert werden soll und was passiert, wenn die Person aus dem Unternehmen ausscheidet.

Letzte Frage: Nutzt Bernd KI-gestützte Hilfsmittel wie den Chatbot ChatGPT? Bernd kann dies für den Bereich Brainstorming bestätigen, um in kürzerer Zeit zum Ergebnis zu kommen. Auch KI-gestützte Programme im Videobereich beobachtet Bernd mit Spannung.