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Die Grundsteuerreform hält viele Kanzleien und Unternehmen auf Trab. Auch Guido Karmann ergeht es so, dem Fachmann für Grundsteuer in der Dortmunder Wirtschaftskanzlei Husemann, Eickhoff, Salmen & Partner. Seit acht Wochen arbeitet der Steuerberater mit Opti.Tax Grundsteuer. Im Gespräch mit hsp-Chef Paul Liese zieht er eine erste Bilanz. Wie läuft allgemein das Thema Grundsteuerreform, sowohl in der Kanzlei als auch bei den Mandanten? Welche Erfahrungen hat Guido mit den Mandanten gemacht, welche mit der Software? Was sind die Blocker, gab es Überraschungen rund um die Grundsteuer, was empfiehlt er grundsätzlich anderen Fachleuten, die sich die Grundsteuer vornehmen?

Guido Karmann arbeitet als Steuerberater bei der Dortmunder Kanzlei Husemann, Eickhoff, Salmen & Partner. Neben der Steuerberatung bildet die Kanzlei seit zwölf Jahren diverse andere Beratungsbereiche ab. Mit dem Thema Grundsteuer hat er sich erst beschäftigt, als er nach einer geeigneten Software gesucht hat. Nachdem er sich einige Anbieter angeschaut hat, hat er sich final für die Grundsteuer-Software der hsp, Opti.Tax Grundsteuer, entschieden. Vieles falle in den Bereich Learning by doing, so Guido.

Sollten sich Interessierte genau informieren, bevor sie sich für eine Software entscheiden? Oder ist es besser, sich erst einen (Software-)Partner zu suchen und gemeinsam das Thema anzugehen? Guido sieht in beiden Vorgehensweisen Vorteile. Sicherlich können sich Fachleute vorab über Details informieren, beispielsweise die unterschiedlichen Ländermodelle. Auf der anderen Seite ist die ganze Reform für alle Beteiligten neu. Entsprechend treten während der Umsetzung immer wieder Hürden auf, die gemeinsam mit einem Partner natürlich schneller gemeistert werden können.

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Laufend Learnings in Sachen Grundsteuer

Ein gutes Beispiel: Beim Ausfüllen einiger Felder traten Probleme auf. Die Validierungsregeln erlaubten notwendige Einträge nicht. Die Regeln stammten vom ELSTER-Entwicklungsteam und waren vom hsp-Team 1:1 übernommen worden. Durch Updates werden immer wieder solche Fehler korrigiert. Im Grunde ist die Grundsteuerreform ein gemeinsames Learning by Doing, nicht nur auf Steuerberatungsseite.

In dem Zusammenhang gefällt Guido die Partnerschaft mit der hsp sehr gut. Dabei ist zu betonen, dass Partnerschaft schlicht bedeutet, ein hsp-Produkt zu erwerben und zu nutzen. Guido erwähnt den Service-Gedanken der hsp, die mit der Software-Lizenz automatisch mit eingekauft wird. Er habe das Gefühl, er und Paul seien alte Freunde, so intensiv sie sich in den letzten Wochen ausgetauscht hätten. Und genau so sollte es sein. Gemeinsam konnten viele Ideen und Vorschläge beidseitig zu Verbesserungen führen.

Die wichtigsten Erfahrungen mit der Grundsteuerreform

Was ist für Guido Karmann als Steuerberater das größte Learning aus den ersten acht Wochen Grundsteuer? Erstens: Das Erfassen der Daten ist nicht das größte Problem, wenn auch immer wieder Hürden auftauchen. Insbesondere bei großen gewerblichen Immobilien sind ab und an nicht alle Daten vorhanden. Allerdings ist die Erfassung im Großen und Ganzen ordentlich machbar. Hier hat er einen Tipp für Immobilieneigentümer*innen: Gutachten besorgen. Hat sich irgendwann ein Fachmensch schon einmal alles angeschaut, Größen, Baujahre und dergleichen festgestellt und festgehalten, können die Daten genutzt werden.

Als besonders herausfordernd empfindet Guido gemischt genutzte Immobilien. Einfaches Beispiel: Eigentümer*in vermietet im Erdgeschoss eine Ladenfläche, darüber Wohnungen. Oftmals haben diese Menschen noch nie etwas von einer Bruttogrundfläche gehört. So muss ein Fachmensch herangezogen werden, der diese ermittelt. Natürlich nicht gratis. Und Zusatzkosten motivieren selten, zu handeln. Dabei muss jetzt handeln, wer Eigentum besitzt. Er sei nicht der Typ, der abwartet, so Guido. Wer erst in zwei Monaten mit dem Thema Grundsteuer startet, könnte Stress bekommen. Denn je näher der Oktober rückt, desto stärker werden sich die Grundsteuerprojekte häufen. Daher empfiehlt der Fachmann jeder Steuerberatung und jedem Mandanten, jetzt mit der Thematik zu beginnen.

Grundsteuerreform erfordert Planung

Eine weitere Frage, die geklärt werden muss: Wer in der Kanzlei übernimmt die Aufgaben, die mit der Grundsteuerreform anfallen? Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, das plötzliche starke Arbeitsaufkommen abzufangen. Guido Karmann arbeitet überwiegend auf Projektbasis, daher war er in seiner Kanzlei prädestiniert, das Thema Grundsteuer zu übernehmen. Darüber hinaus sitzen zwei weitere Kollegen mit im Boot. Sind mehrere Leute mit dem Thema Grundsteuer betraut, können sich die Teammitglieder untereinander austauschen und gemeinsam Know-how aufbauen. Andere Kanzleien verpartnern sich und lösen so das Problem mit der Kapazität.

Während Guidos Ausführungen wird eines deutlich: Wichtig ist die Praxis. Wie sehr auch vorab in die Thematik eingelesen wird, nichts bleibt so im Gedächtnis wie die Learnings aus den echten Fällen. Um den Lerneffekt zu nutzen, haben Guido und seine Kollegen etliche Testmandate durchgespielt. Anschließend konnten die Inhalte von Seminaren besser hängen bleiben. Unterm Strich ist er zuversichtlich, das Thema gut bewältigen zu können. Er sagt aber auch ganz offen, dass die Grundsteuerreform ein gegebenes Übel ist, das den Kanzleien und Mandanten eine Menge Arbeit bereitet.

Fazit: Jede Fachperson sollte schleunigst und frühestmöglich mit der Grundsteuer starten. Denn verlorene Tage sind nicht mehr aufzuholen. Und die Deadline kommt ganz sicher.